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Staatliche Kunstsammlungen Dresden
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Information 49/2023
Ausstellung „Café Belarus II: Kassandra Komplex“ im Japanischen Palais
Ab dem 8. September 2023 zeigen die Staatlichen Ethnografischen Sammlungen Sachsen (SES) der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) die Ausstellung „Café Belarus II: Kassandra Komplex“ im Japanischen Palais. Die Präsentation des belarussischen Künstlerduos 1+1=1, bestehend aus Antanina Slabodchykava und Mikhail Gulin, ist eine Rapid Response auf die aktuelle politische Situation in Belarus. Das „Café Belarus“ entstand bereits 2021 im Kontext der Ausstellung „Sprachlosigkeit – Das laute Verstummen“ und versteht sich auch als Begegnungs- und Diskursort für Exilant*innen und Kulturschaffende aus Belarus und der ganzen Welt.
Die politisch engagierten Künstler*innen Antanina Slabodchykava und Mikhail Gulin sind seit Oktober 2022 im Rahmen des Förderprogramms der Martin Roth Initiative (MRI) als Stipendiat*innen zu Gast im Japanischen Palais. Die MRI wurde 2018 durch das Goethe Institut und das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) gegründet und bietet Künstler*innen, die in ihren Heimatländern aus politischen und/oder sozialen Gründen gefährdet sind, in Kooperation mit Gastorganisationen aus dem Kultur- und Kunstbereich für mindestens zwölf Monate eine Zuflucht und die Möglichkeit zur Neuorientierung.
„Café Belarus II: Kassandra Komplex“ stellt die aktuellen künstlerischen Arbeiten des Duos vor, die von der vehementen Verteidigung freier Kunstausübung erzählen und damit auch die aktuelle sozio-politische Situation in Belarus ins Zentrum rücken. Antanina Slabodchykava gestaltete 2020, noch vor den Wahlen in Belarus, jenes Piktogramm, das zum allgegenwärtiges Symbol der unabhängigen Gegner*innen von Lukaschenkos autokratischem Regime im Wahlkampf wurde: ein Herz, kombiniert mit einer Faust und einem Siegeszeichen.
Der Kassandra-Komplex – der psychologische Effekt, wenn negative Prognosen ignoriert oder abgewiesen werden – wird von den Künstler*innen im Japanischen Palais auf die politische Position von Belarus in seinem geopolitischen Umfeld und der Frage seiner internationalen Anerkennung übertragen.
Mikhail Gulin:„Seit 1994 ist das Land in Europa als die letzte Diktatur bekannt, die in einer Zeit zwischen ‚nicht mehr sowjetisch‘ und ‚noch nicht europäisch demokratisch‘ feststeckt. Tausende von politischen Gefangenen, Entführungen von Menschen, der wachsende Einfluss Russlands, aber die EU und die Nachbarländer zeigen sich in der Regel ‚sehr besorgt‘, aber nicht mehr. Das änderte sich am 24. Februar 2022.“
In ihrer Einzelausstellung in Dresden befragen Slabodchykava und Gulin die inneren Mechanismen der Beziehung zwischen Mythos und Politik, die gerade in autoritären und repressiven Systemen eine wichtige Funktion erfüllt. Welche Rolle spielt die Mythologie und wie werden sogenannte Zeichen des Schicksals im Sinne der Macht interpretiert? Und welche Bedeutung hat ein unbewusst tradierter Glaube an die Macht des Führers als Prophet bzw. Heldenfigur? Wer ist unter diesen Vorzeichen eigentlich ein Held oder eine Heldin?
Die Schau zeigt etwa 26 Werke, darunter Filme, Performances, Zeichnungen und Installationen, die nach 2020 entstanden sind, sowie neue grafische und multimediale Arbeiten, die speziell für die Ausstellung im Japanischen Palais entwickelt wurden.
Laufzeit
8. September bis 23. November 2023
Öffnungszeiten
täglich 10 bis 18 Uhr, Montag geschlossen
Eintritt frei
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eingestellt: 30.08.2023
Georg Schlitte
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Information 29/2023
Der Freistaat Sachsen gibt menschliche Überreste aus dem Museum für Völkerkunde Dresden an Neuseeland und die Chatham Inseln zurück
Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig fand heute eine Repatriierung menschlicher Überreste statt. Die Ahnen, die sich im Besitz der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen (SES) befanden, wurden an eine Delegation der Herkunftsgemeinschaften der Māori (Neuseeland) und Moriori (Chatham Inseln) zurückgegeben.
Inhalt der Rückgabe sind menschliche Überreste (Knochen, Haarproben) von 64 Personen. Erstmalig im Hinblick auf die Rückführungen durch die SES werden zudem Gipsabgüsse von acht Māori repatriiert. Diese werden von der Herkunftsgemeinschaft als iwi tūpuna, Ahnen der Gemeinschaft, verstanden und daher ebenso wie Knochen und Haarproben repatriiert. Sachsen gibt erstmals auch eine Grabbeigabe zurück: eine hölzerne Keule, die zusammen mit drei Individuen einem Grab entnommen wurde.
Die Repatriierung indigener Vorfahren ist ein wichtiger Teil der Dekolonialisierung der ethnologischen Museen Sachsens. Die enge Zusammenarbeit mit Vertreter*innen des Museums Te Papa Tongarewa in Aotearoa (Neuseeland) sowie mit politischen Entscheidungsträger*innen beider Länder ist ein zentraler Bestandteil der Repatriierung. In Anbetracht kolonialer Vergehen ist die Rückkehr der indigenen Vorfahren von besonderer Bedeutung für den Prozess der Versöhnung.
Die menschlichen Gebeine stammen aus Grabplünderungen sowie von Opfern gewaltsamer Auseinandersetzungen. Sie gelangten zwischen 1870 und 1905 als Kauf oder Schenkung an das Königlich Zoologische und Anthropologisch-Ethnographische Museum, beziehungsweise an seine Nachfolgeinstitution, das Museum für Völkerkunde Dresden (MVD). Dieses ist heute Teil der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen, die zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) gehören.
Seit 2003 verfolgt die neuseeländische Regierung das Ziel einer Repatriierung von kōiwi tangata/kōimi t´chakat (sterbliche Überreste der Ahnen) der Māori und Moriori. 2019 fanden in Dresden Gespräche zwischen Repräsentanten des Karanga Aotearoa Repatriation Programme, der Botschaft Neuseelands in Berlin und Vertreter*innen der SKD sowie des Freistaats Sachsen statt. Die Beteiligten vereinbarten, die Provenienzforschung zu den menschlichen Überresten gemeinsam zu intensivieren und eine Rückgabe an das Herkunftsland Aotearoa (Neuseeland) und Rēkohu (Chatham Inseln) vorzubereiten.
Die Repatriierung im GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig ist Teil einer deutschlandweiten Reihe von Repatriierungen nach Neuseeland, die im Mai und Juni 2023 stattfinden. Beteiligt sind unter anderem das Linden-Museum Stuttgart, das Naturkundemuseum Stuttgart, das Roemer- und Pelizaeus Museum Hildesheim, das Reiss-Engelhorn-Museum Mannheim und die Universitätssammlung Göttingen.
S.E. Craig Hawke, Neuseeländischer Botschafter in Deutschland:
„Diese Repatriierung ist ein ergreifendes Beispiel unserer partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Wir feiern zugleich 70 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen Aotearoa Neuseeland und Deutschland. Dabei demonstrieren diese nun stattfindenden Repatriierungen, wie reif und eng das Verhältnis unserer beiden Länder ist. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden haben sowohl bedeutsamen Respekt und Verständnis gegenüber Aotearoa Neuseeland, den Māori und Moriori bewiesen, als auch die Bereitschaft, zu lernen.“
Arapata Hakiwai, Te Papa’s Kaihautū (Māori co-leader):
„Es ist eine Ehre, unsere Vorfahren nach Hause zurückzubringen und sie wieder mit ihren Nachfahren verbinden zu können. Diese Repatriierung ist das Ergebnis einer Übereinkunft, die 2019 von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, den Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen und dem Karanga Aotearoa Repatriation Programme unterzeichnet wurde. Es ist herzerwärmend zu erleben, wie diese Beziehung zur Heimkehr von Ahnen führen kann.”
Te Herekiekie Haerehuka Herewini, Head of Repatriation, Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa | Karanga Aotearoa:
„Wie freuen uns darüber, dass wir mit unseren Kollegen in Deutschland zusammenarbeiten können, um die sichere Heimkehr der Ahnen zu ihren iwi/imi (Stämmen) zu ermöglichen. Repatriierung bietet einen Weg zur Versöhnung. Das aufrichtige Engagement des Museums für die Repatriierung indigener Gebeine erlaubt es unserem Land, eine sehr dunkle Periode unserer Geschichte aufzuklären.”
Katja Keul, Staatsministerin im Auswärtigen Amt:
„Die Aufarbeitung der Kolonialzeit ist eine zentrale Aufgabe, der wir uns gemeinsam als Gesellschaft stellen müssen. Die Rückgabe menschlicher Gebeine ist dabei eine Priorität, auch für die Bundesregierung. Ich freue mich sehr, dass durch den gemeinsamen Einsatz des Te Papa Museums in Neuseeland, der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen als eine Einrichtung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Landesregierung von Sachsen nun die menschlichen Gebeine der Māori und Moriori in ihre Heimat zurückkehren und dort würdig bestattet werden können“.
Barbara Klepsch, Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus:
„Die heutige Rückgabe von Ahnen der Māori und Moriori ist ein wichtiger Schritt in der Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe der Sammlungen des Freistaats Sachsen. Die dazu notwendigen Provenienzforschungen und die enge Kooperation mit dem Neuseeländischen Nationalmuseum, Te Papa Tongarewa, haben dazu beigetragen, koloniale Geschichte und individuelle Geschichte in einen lebendigen globalen Kontext zu stellen. Sie bereichern unser Wissen und machen die sächsischen Völkerkundemuseen zu lebendigen Orten von Wissenschaft, Bildung und internationaler Zusammenarbeit. Die Rückgabe zeigt die Entschlossenheit des Freistaats Sachsen, Versöhnung und transkulturelle Verständigung aktiv umzusetzen.“
Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden:
„Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden betrachten die in der anthropologischen Sammlung vorhandenen menschlichen Gebeine nicht mehr als wissenschaftliche Objekte und Sammlungsstücke, sondern als das, was sie ursprünglich waren und noch sind: sterbliche Überreste von Menschen. Ihr Tod und das Verschwinden ihrer menschlichen Überreste verursachte in ihrer Heimat schmerzliche und nicht heilbare Lücken: in emotionaler, religiöser, spiritueller und historischer Weise. Wir sprechen heute von kōiwi tangata und kōimi t´chakat (sterbliche Überreste der Ahnen), denen Würde und Respekt gebührt und die wir nun an die Vertreter der Herkunftsgemeinschaften zurückgeben.“
Léontine Meijer-van Mensch, Direktorin der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen:
„Diese öffentliche Rückgabe ist bereits die fünfte Repatriierung von sterblichen Überresten indigener Ahnen in ihre Herkunftsgemeinschaften und Heimatländer. Die Nachfahren der Verstorbenen im Museum begrüßen zu dürfen, erlaubt uns, einen Prozess der Versöhnung und Heilung mitzugestalten. Unser Ziel ist es, in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Herkunftsgemeinschaften, die menschlichen Überreste aus den Sammlungen zu repatriieren.“
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Medien und Kommunikation
Residenzschloss ∙ Taschenberg 2 ∙ 01067 Dresden
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Information 26/2023
Dresdner Köpfe. Dix, Hegenbarth, Hopfe, H.T. Richter, Uhlig
Eine Ausstellung im Josef-Hegenbarth-Archiv des Kupferstich-Kabinett
14. Mai 2023 bis 14. April 2024
Die neue Jahresausstellung „Dresdner Köpfe“ im Josef-Hegenbarth-Archiv versammelt rund 30 Bildnisse und anonyme Porträts von Josef Hegenbarth (1884–1962) sowie vier weiteren namhaften Künstler*innen aus Dresden: Otto Dix (1891–1969), Elke Hopfe (*1945), Hans Theo Richter (1902–1969) und Max Uhlig (*1937). Der Titel bezieht sich sowohl auf die dargestellten Personen, die mehrheitlich mit Dresden verbunden sind, als auch auf die Künstlerin und ihre Kollegen selbst, die alle an der Hochschule für Bildende Künste Dresden unterrichtet haben. Sämtliche Zeichnungen und druckgrafischen Arbeiten stammen aus dem Bestand des Kupferstich-Kabinetts oder der angegliederten Stiftung Dr. Kurt und Annelore Schulze. Die Bedeutung der Künstler*innen reicht weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Alle genießen hohe künstlerische Wertschätzung und sind für ihre charakteristischen Menschenbilder bekannt.
Für Josef Hegenbarth und Otto Dix war die genaue Beobachtung der Wirklichkeit Voraussetzung zum Zeichnen. Während Dix den Menschen oft schonungslos aus seiner jeweiligen Lebenssituation heraus erfasste, suchte Hegenbarth unter seinen Zeitgenossen nach Charakterköpfen, deren Wesen und Stimmungslage er mit Empathie pointiert offenlegte. Die Bildnisse Hans Theo Richters stehen unter dem Eindruck der Katastrophen des 20. Jahrhunderts und sind geprägt von menschlicher Wärme und einem tiefempfundenen Humanismus. Max Uhlig und Elke Hopfe schließlich schöpfen aus dem großen Arsenal von künstlerischen Stilen, Medien und Konzepten des 20. Jahrhunderts und reagieren in ihren Bildnissen nicht zuletzt auf die vielfältigen Vorstellungen von menschlicher Individualität seit der Moderne und ihren entsprechenden Bedürfnissen nach Repräsentation. Uhligs Zweifel an der Darstellbarkeit eines komplexen Individuums schlagen sich in Kopfbildern nieder, die stilistisch seinen Landschaften nahestehen. Elke Hopfe deformiert die äußere Gestalt ihrer Modelle durch Fragmentierung und Abstraktion fast bis zur Unkenntlichkeit. Indem sie tilgt und neu zusammensetzt, spürt sie allen Facetten des Menschseins nach und macht die existenziellen Fragen im gesamten Bildraum sichtbar. Die Ausstellung bietet die Gelegenheit, mit Elke Hopfes großformatigen Grafitzeichnungen drei bedeutende Neuerwerbungen des Kupferstich-Kabinetts erstmals vorzustellen, von denen das Blatt „Macketanz I“ eine großzügige Schenkung der Künstlerin ist.
Die Auswahl an „Dresdner Köpfen“ führt sowohl die Vielfalt der Positionen als auch die Traditionslinien und Verbindungen innerhalb der Dresdner Akademie über einen Zeitraum von annähernd 100 Jahren vor Augen. Diese zeigen sich etwa darin, dass Hans Theo Richter Meisterschüler von Dix war, Hegenbarth und Richter nach dem Krieg zeitgleich an der Akademie lehrten, Uhlig bei Richter studierte und Hopfe und Uhlig parallel viele Jahre heute tätige Künstler*innen ausgebildet haben.
Die Ausstellung wird begleitet von einem vielfältigen Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm. Neben Führungen und Ferienangeboten findet am 24. September 2023 ein Gespräch des Kurators Björn Egging mit der Künstlerin Elke Hopfe statt. Zur Museumsnacht am 8. Juli 2023 wird das Haus geöffnet sein. Besucher*innen erwarten an diesem Sommerabend Kurzführungen durch die Ausstellung sowie durch die einstigen Atelier- und Wohnräume Josef und Johanna Hegenbarths. Ein Porträtworkshop mit dem Künstler Thomas Baumhekel, der für Kinder ab 7 Jahren ebenso geeignet ist wie für Jugendliche und Erwachsene, rundet das Programm ab.
Ab September 2023 kommt es im Eingangsbereich des Erdgeschosses des Josef-Hegenbarth-Hauses zu Beeinträchtigungen aufgrund von Bauarbeiten. Dort entstehen großzügige, helle Räume, die eine flexible und multifunktionale Nutzung ermöglichen: sowohl für die individuelle Arbeit im Archiv als auch für Bildungs- und Vermittlungsformate sowie weitere Veranstaltungen. Zielgruppe sind interessierte Besucher*innen, Wissenschaftler*innen, Schulklassen und Kunstschaffende. Der Museumsbesuch bleibt während der Bauarbeiten uneingeschränkt möglich.
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Medien und Kommunikation
Residenzschloss ∙ Taschenberg 2 ∙ 01067 Dresden
www.skd.museum
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Information 24/2023
Herrnhut zeigt die Wanderausstellung „Herrnhut in Saxony. Moravian Refuge, Global Network” in New York
Zum 300. Jubiläum der Stadt Herrnhut im letzten Jahr präsentierten die Brüdergemeine Herrnhut, das Unitätsarchiv der Evangelischen Brüder-Unität, das Heimatmuseum Herrnhut und das Völkerkundemuseum Herrnhut der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden eine gemeinsame Sonderschau. Die im Völkerkundemuseum gezeigte Ausstellung mit dem Titel „Aufbruch, Netz, Erinnerung. 300 Jahre Herrnhut“ wird nun auch internationale Anerkennung erlangen. Vom 9. Mai bis zum 31. Juli 2023 ist sie im Deutschen Generalkonsulat in New York zu sehen und thematisiert die globale Verflechtung der Stadt Herrnhut seit dem 18. Jahrhundert bis heute.
Herrnhut gilt als Zentrum einer global vernetzten kirchlichen Erneuerungsbewegung, aus der auch die Herrnhuter Gemeinde in Betlehem im Bundesstaat Pennsylvania hervorgegangen ist. Inhaltlich unterstützt die Ausstellung damit das Ziel, die Bewerbung Herrnhuts, im Verbund mit weiteren Herrnhuter Siedlungen, als UNESCO-Weltkulturerbe weltweit voran zu bringen. Unter dem Titel „Herrnhut in Saxony. Moravian Refuge, Global Network“ ist die Präsentation nun in angepasster Form in den USA zu sehen. Die temporäre Schau wurde auf zentrale Objekte konzentriert, in mobile Präsentationsmöglichkeiten überführt und mit Film- und Tonmaterial sowie dem Hologramm einer Bronze-Medaille medial ergänzt. Dabei werden die innere und äußere Ordnung der Erneuerten Brüder-Unität, ihre spezifische Ökonomie und deren weltweite Verbreitung beleuchtet. Thematische Schwerpunkte in der Ausstellung sind etwa die Beziehung der Brüder-Unität zu den USA und der Bezug Herrnhuts zur Friedensbewegung in der DDR.
Die Ausstellungseröffnung am 9. Mai ist der kulturelle Höhepunkt einer Reise des Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer in die USA. Dabei ist auch ein Besuch bei der Herrnhuter Gemeinde in Bethlehem, Pennsylvania, mit einer Besichtigung der Central Church und des Archivs geplant.
Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden: „Mit Blick auf die aktuelle Bewerbung der Stadt Herrnhut als UNESCO Weltkulturerbe-Stätte ist es für uns eine ganz besondere Ehre, die Sonderausstellung „Herrnhut in Saxony. Moravian Refuge, Global Network” in New York zeigen zu dürfen. Sie stärkt nicht nur die globale Strahlkraft der europäischen Grenzregion Oberlausitz, sondern erhöht auch die überregionale und internationale Aufmerksamkeit für die sächsischen Museen.“
Für die Ausstellung in New York haben wir Themen ausgewählt, die das religiöse Gemeinschaftsideal dieses Ortes und seine globale Ausstrahlung verdeutlichen. Im Zentrum steht das Zusammenleben der ursprünglichen Einwohnerschaft als Schwestern und Brüder in Christus und der Aufbau eines weltweiten Netzwerks von Siedlungen und Missionsstationen. So haben Herrnhuter Musik und Kunsthandwerk bis nach Nordamerika gewirkt. Bilder der berühmten Skulptur "Schwerter zu Pflugscharen" zeigen wiederum, wie Impulse aus New York in Herrnhut ankamen."
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Medien und Kommunikation
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GRASSI MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE ZU LEIPZIG
STAATLICHE KUNSTSAMMLUNGEN DRESDENJohannisplatz 5–11, 04103 Leipzig;
Telefon: 0341/97 31 900
www.grassimuseum.de/ www.skd.museum
Öffnungszeiten:Dienstag – Sonntag von 10:00 – 18:00
Eintritt:6/4,50 Euro
1. Mittwoch im Monat Eintritt frei; Kinder bis 16 Jahre Eintritt frei
REINVENTING GRASSI.SKD
Das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig gibt mit der schrittweisen Öffnung der ersten Ausstellungsräume Einblick in seine fortlaufende Umgestaltung.
Im Rahmen des Zukunftsprogramms REINVENTING GRASSI.SKD wandelt sich
das Haus zu einem Netzwerkmuseum, welches seine Inhalte transparenter als bisher kommuniziert und dabei verschiedenste Partner*innen einbezieht und zu Wort kommen lässt.
Mit der dritten Teileröffnung im Dezember 2022 zeigt das Museum nun die nächsten Ergebnisse des Programmes.
Gefördert wird das Programm durch die „Initiative für ethnologische Sammlungen der Kulturstiftung des Bundes".
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KEINE NEUEN VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN EINGEGANGEN
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Kurt Meran von Meranien
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