Bildergalerie
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Ins Netz gestellt:
Georg Schlitte 19.04.2024
Fördermitglied Reporter ohne Grenzen
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Liebe Freund*innen der Pressefreiheit,
wie viel Vertrauen haben Sie ganz persönlich in Journalist*innen, Reporter*innen und Medienhäuser? Und wie oft hören Sie von Bekannten, dass diese sich über eine Berichterstattung aufregen? Beide Fragen sind durchaus berechtigt, und es gehört zu einer Demokratie, dass die Zivilbevölkerung die Arbeit von Medienschaffenden hinterfragen darf und soll.
Nicht akzeptabel ist es jedoch, wenn sich Zweifel oder blanker Hass in Attacken auf Journalist*innen entladen: Für 2023 konnte RSF 41 Übergriffe auf Medienschaffende verifizieren. Sie wurden verprügelt, ihre Ausrüstung wurde zerstört und sie wurden zu Boden gestoßen.
Unsere am vergangenen Dienstag veröffentlichte Nahaufnahme zeigt, dass sich auch in Deutschland in den letzten Jahren eine zunehmend pressefeindliche Stimmung breit gemacht hat. Während der Pandemie stieg die Zahl der Angriffe auf Journalist*innen sprunghaft an. Das zeigt auch unser Rückblick auf das vergangene Jahr: Im Vergleich zu den 103 gewaltvollen Attacken aus dem Jahr 2022 sind die Zahlen zwar rückläufig. Doch vom Niveau der Zeit vor Corona - 2019 wurden 13 Übergriffe verifiziert - sind wir noch schmerzlich weit entfernt.
2024 wird alles besser? Leider nicht für Reporter*innen. Das Jahr startete unter anderem mit der brutalen Körperverletzung eines Reporters am Rande einer Pro-Palästina-Demonstration in Leipzig. Zudem blicken wir mit Sorge auf eine neue Art der Aggression: Landwirt*innen haben im Februar in mindestens fünf Fällen mit Traktor-Blockaden die Auslieferung von Zeitungen in mehreren Bundesländern behindert – ein klarer Angriff auf unser aller Recht auf Information.
Auch im Hinblick auf die Europawahlen im Juni und die Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen möchten wir dazu aufrufen, die Pressefreiheit sorgfältig zu schützen. Denn durch unsere Arbeit wissen wir, dass es in vielen Ländern rund um Wahlen zu besonders heftiger Gewalt gegen Medienschaffende kommt. Demokratische Abstimmungen sind besonders herausfordernd für den freien Journalismus – und auch wir in Deutschland müssen uns bewusst machen, dass unsere Grundrechte keine Selbstverständlichkeit sind, sondern immer wieder verteidigt werden müssen.
Deshalb wollen wir Sie bitten: Sprechen Sie mit Freund*innen und Familie dieses Wochenende doch mal über Pressefreiheit. Diskutieren Sie über die Bedeutung des Journalismus als vierte Gewalt. Unterstützen Sie zum Beispiel Ihre Lokalzeitung und zeigen Sie sich solidarisch mit den Medienschaffenden in Ihrer Umgebung oder im Internet. Oder Sie unterstützen uns bei unserem Kampf für die Pressefreiheit, in Deutschland und weltweit.
Herzlichst
Katharina Viktoria Weiß
Pressereferentin
Ins Netz gestellt: Georg Schlitte
Fördermitglied Reporter ohne Grenzen
12.04.2024
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Beiträge : Georg Hans Schlitte / Kurzgeschichten: Kurt Meran von Meranien